Der Segeltörn

 

Wie jedes Jahr stand die Frage: Wo segeln wir dieses Jahr und läst sich ein interessanter Landurlaub kombinieren?

Herr Korf von „Sun Yachting Germany“ hatte die zündende Idee – Kanada.

Wir waren noch nie auf dem amerikanischen Kontinent und die Literatur benannte dieses Segelgebiet als das zweitschönste.

Kanada das begehrte Land der Freiheit für Auswanderer und Vancouver die Stadt mit zunehmend positiven Kritiken – das schauen wir uns an.

Wir entschieden uns für eine Dreiteilung des Urlaubes in Stadtbesichtigung Vancouver, Segelkurztörn und Landurlaub in der „Wildnis“.

Hier will ich über den 7 tägigen Segeltörn berichten.

Die Segelbedingungen wurden kurz charakterisiert mit Tidengewässer und etwas wärmeres Ostseeklima sowie höhere Charterpreise.

Weiterhin reizte mich, mal einen anderen Bootstyp zu segeln, wie die Hunter.

Tidengewässer bedeutet hier 4,5m –oha! Im Internet wurde von erforderlichen Erfahrungen bezüglich Tide und Strömung berichtet und das manchenorts sogar ein „Navigationquiz“ vor Ort abverlangt würde. Andererseits sind dortzulande die Segelscheine nicht so wichtig sondern es zählen mehr die praktischen Erfahrungen, die auf einem Fragebogen detailliert  abgefragt werden (wann, wo und wie lange gechartert). Wir sind dann bei „Cooper Boating“ auf Granville Island in Vancouver gelandet. Meine praktischen Erfahrungen und die Versicherung mich mit der Tiden- und Strömungsproblematik theoretisch  vertraut gemacht zu haben reichten aus um eine Hunter 35 zu chartern. Die Kaution von 4000 Dollar war beachtlich hoch.

Man kam uns sogar entgegen und bot uns eine Übernachtung auf dem Boot zum Tag des Charterbeginns an.

Die kleine Marina liegt inmitten der Stadt sodass man vom Boot aus in die Skyline blickt.

 

 

                      

 

Das Boot liegt am Float, einem schwimmenden Längs- und Quersteg, der durch Pfosten fixiert ist, an denen die Floats während der Tide auf- und abgleiten können.

Die Gangway als Landverbindung neigt sich dann entsprechend. Deshalb ist auch keine Pasarella vom Boot aus notwendig.

 

 

                                                    

 

Unsere Hunter 356 namens Orion war gut ausgestattet. Die Pantry mit 2 Kühlschränken, einer Mikrowelle und Edelstahlkochgeschirr. Mückenschutzgitter für alle Bootsöffnungen scheinen manchmal unverzichtbar zu sein. Sehr praktisch ist der Fäkalientank ( für 4 Personen 3 Tage ), der jedoch nur als Puffer dient und auf offener See entleert werden musste. Der Waschplatz und die Toilette sind großzügig bemessen. Neben der Toilette befindet sich ein großer Schrank für nasse Kleidung, in dem wir auch zwei Neoprenanzüge vorfanden. Ein Dingi mit Hartkiel und 4PS Außenborder war in sehr gutem Zustand. Angler können sich an einem Fischfinder erfreuen. Der Kartenplotter direkt an der Steuersäule angebracht war sehr praktisch. Der solide Großmast mit zwei über Kreuz verspannten Salingen besitzt kein Achterstag, dafür ist er nach achtern mit ca. 1,5m langen festen Stützelementen gesichert. Die achtern Doppelkoje ist quer angeordnet und somit großzügig und komfortabel. Die Bugdoppelkoje ist dagegen weniger komfortabel insbesondere durch den engen Stehplatz. In der Plicht ließ sich der Steuermannssitz einfach nach hinten wegklappen und somit zur Ausgangsstufe umfunktionieren. Das Steuerrad ist etwas kleiner bemessen, wodurch man besser vorbeitreten kann. Die Steuerbordbackskiste entfällt, da dort ein Fenster für die Heckkoje platziert wurde. Dafür ist die andere Backskiste sehr geräumig. Sehr praktisch sind auch die zwei in die Heckreling integrierten Sitze. Weiterhin ist an der Heckreling ein gasbetriebener Grill installiert. Das Biminitop ist sehr stabil durch zwei stabile Bügel auf denen auch der Traveller befestigt ist. Ein solider nahtloser Übergang ist zur Sprayhood gegeben.

 

                                             

 

Auch die Seerelingsstützen machen einen soliden Eindruck. Besonders auffällig, offensichtlich nur für Charteryachten, ist ein an der Heckreling neben dem Rettungsring wie eine Große Antenne angebrachter Rettungsstab. Wenn ich das richtig verstanden habe soll er dem Überbordgegangenen hingereicht werden. Dagegen gibt es keine Rettungsinsel, keine Lifebelts und keine ohnmachtssichere Schwimmwesten sondern nur einfache Schwimmwesten. Weiterhin werden keine Bootspapiere ausgehändigt, da sie auch nirgends vorzulegen sind. Ebenso will beim Einchecken in einem Hafen auch keiner eine Crewliste sehen. Aber man wird in den kleinen Häfen angehalten sich vorab anzumelden, was natürlich der Freiheit des Segelns entgegensteht. In zwei von drei angelaufenen Häfen wurden wir abgewiesen, da alles reserviert sei. In „Gibsons Landing“ wurden wir jedoch in den public Harbour ins Päckchen vermittelt. Die Gebühren betrugen 54 und 33 Dollar.

 

Und nun zu unserer Törnroute, die bei 7 Tagen Dauer nur ein beschnuppern dieses Segelgebietes darstellt. Wir sind nicht bis zum „Desolation Sound“ vorgedrungen wo als Verkehrsmittel zu den nur vereinzelten menschlichen Behausungen nur das Boot bzw. Wasserflugzeug vorzufinden ist. Im Bereich Bowen Island, der Sunshine Coast und dem Indian Arm sind viele kleine Ortschaften und viele vereinzelte Häuser anzutreffen.

Die schwarze Route sind wir gesegelt und die grüne und blaue sind Ausflüge zum Bear-watching bzw. Wal-watching.

 

Zum vergrößern die Karte anklicken.

                                

 

0. Tag: Bootsübernahme und Verpflegung

1. Tag: Snug Cove

2. Tag: Secrete Cove

3. Tag: Sergant Bay

4. Tag: Gibsons Landing

5. Tag: durch den Vancouver Hafen zum Indian Arm in die Bedweli Cove

6. Tag: ans Ende des Indian Arm zum Granite Fall

7. Tag: zurück zur Marina auf Granville Island

      

 

gratis Counter by GOWEB
Gratis Counter by GOWEB